Das „heilende Museum”

Treppenmeditation, „Das Heilende Museum“ im Bode-Museum. Foto: © Hahn+Hartung

Das Berliner Bode-Museum lädt zu einem Experiment der besonderen Art ein:  In Zusammenarbeit mit dem Experimental and Clinical Research Center – eine gemeinsame Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin und dem Max Delbrück Center – startete das traditionsreiche Haus auf der Museumsinsel ein Pilotprojekt, das unter dem Titel „Das heilende Museum. Achtsamkeit und Meditation im Kunstraum“ Museumstherapie mit Achtsamkeit und Meditation verbindet.


Kultur als Heilmittel ist in Kanada bereits seit 2018 Bestandteil medizinischer Praxis – dort kann ein Museumsbesuch als Therapieform bei psychischen Erkrankungen verschrieben werden. Studien zeigen: Wer sich regelmäßig kulturell betätigt, kann nicht nur den Cortisolspiegel senken, sondern auch das Glückshormon Serotonin steigern, so das Museum.

In den letzten Jahren habe sich zudem gezeigt, „dass die Meditationspraxis der Achtsamkeit besonders wirksam zur Reduzierung der negativen Dimension von psychischem Stress ist – teils mit ähnlichen Ergebnissen wir Antidepressiva“.

Im ersten Projektjahr werden 2000 Freikarten ausgegeben


Das Bode-Museum bietet nicht nur den Raum, sondern auch eine reiche Sammlung an Skulpturen. Ein eigens hierfür hergerichteter Museumsraum beleuchtet die miteinander verwobenen Meditationstraditionen von Buddhismus, Islam, Christentum sowie Stoizismus und zeichnet deren Einfluss auf die neue Achtsamkeitsbewegung des 21. Jahrhunderts nach. Ergänzt wird das Angebot durch eigens entwickelte Steh-, Geh- und Familienmeditationen, die kostenlos über Audioguide, Smartphone oder die Website des Bode-Museums zugänglich sind.

Damit möglichst viele Menschen von diesem niedrigschwelligen Selbsthilfeangebot profitieren können, werden im ersten Projektjahr 2000 Freikarten ausgegeben. „Das heilende Museum“ ist dabei nicht das erste Projekt des Hauses mit Fokus auf mentale Gesundheit: Seit September 2023 läuft bereits „Zufluchtsort Bode-Museum“, ein Suizidpräventionsangebot in Kooperation mit dem Berliner Krisendienst der Caritas, das über 10.000 Menschen erreicht habe. (rd)

Am Kupfergraben, Eingang über die Monbijoubrücke, 10178 Berlin.

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