Die weltweite Anzahl an Suiziden ist zwischen 1990 und 2016 um knapp sieben Prozent auf 817.000 gestiegen – die Sterberate allerdings sank um etwa ein Drittel. Diese Diskrepanz liegt am Bevölkerungswachstum. Diese Zahlen nennt ein aktuellen Beitrag im „British Medical Journal”. Die Wissenschaftler bezogen ihre Daten aus dem Großprojekt „Global Burden of Disease“, das für 195 Staaten die Mortalität durch 264 Ursachen abschätzt, aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Altersgruppe und Region. Einschränkend wird darauf hingewiesen, dass Suizidversuche nicht überall erfasst würden, weil diese stigmatisiert oder verboten seien. Zu den Einzelergebnissen: Männer sind fast überall deutlich suizidgefährdeter als Frauen, außer in der Altersspanne zwischen 15 und 19. Anstiege werden z.B. für Mittelamerika, Westafrika und Osteuropa verzeichnet. Sehr starke Rückgänge werden aus China (gut 64 Prozent) und Indien (15 Prozent) gemeldet. In Europa sank die Suizid-Sterberate besonders stark in Dänemark (60 Prozent) und in der Schweiz (50 Prozent). „Laut Experten hätten eine bessere Prävention und therapeutische Versorgung zu dem Rückgang geführt. Außerdem seien Orte, an denen es besonders häufig zu Suiziden kam, abgesichert worden“, heißt es dazu auf Spiegel-online.de. Auch in Deutschland war die Rate bis 2016 rückläufig und lag bei ca. 10.000 im Jahr.
Originalstudie unter: https://www.bmj.com/content/364/bmj.l94