In diesem Jahr läuft alles anders: Auch die Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die systematische Ermordung von mehr als 70.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen (“Aktion T4”) am 4. September (14 bis 16 Uhr) wird virtuell. Und damit online für jeden zugänglich. Auf YouTube kann die dazu von Verbänden aus dem sogenannten “Kontaktgespräch Psychiatrie” organisierte Diskussion zum Thema “Die Würde des Menschen sichern. Im Alltag!” live verfolgt werden. Teilnehmende sind: Hans Thiersch (Professor für Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik), Jürgen Dusel (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen), Klaus Obert (Kontaktgespräch Psychiatrie), Georg Schomerus (Experte für Sozialpsychiatrie und Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig), Elke Prestin (angefragt). Moderation: Ralph Erdenberger, WDR.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen zwei gegensätzliche Phänomene im gesellschaftlichen Alltag deutlich werden, heißt es in der Ankündigung: „Solidarisches, respektvolles, unterstützendes, durchaus auch entschleunigtes Handeln einerseits; andererseits egoistisches Handeln angesichts der negativen ökonomischen, sozialen und individuellen Auswirkungen der Krise.”
Daraus wurden für das Gespräch Fragen abgeleitet wie: Wird zukünftiges gesellschaftliches Leben als Konsequenz aus der Pandemieerfahrung solidarischer, gerechter und menschlicher gestaltet werden, insbesondere für die sogenannten „Schwächsten“ einer Gesellschaft? Wie gehen psychiatrisch Tätige und Fachkräfte in der Behindertenhilfe mit Ausgrenzungsprozessen um? Was können und müssen wir den offenen und subtilen Prozessen von Ausgrenzung insbesondere auch angesichts der deutschen (Psychiatrie-) Geschichte entgegensetzen?“ (rd)
Virtuelles Gedenkportal unter www.nichtvergessen-gedenktag2020.de, dort soll auch noch der link für den Youtube-Livestream eingestellt werden. Teilnahme am Gespräch per Zoom über: https://us02web.zoom.us/j/86760141960 .