In der Schweiz werden Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen auch in Bauernfamilien untergebracht. Derzeit werde die das vermittelnde Stiftung Terra Vecchia mit Anfragen überrannt, berichtete das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) auf seiner Homepage. Grund: Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind derzeit massiv überlastet. Es würden nur noch „absolute Notfälle aufgenommen – zum Beispiel Jugendliche, welche versucht haben, sich das Leben zu nehmen.“
Die Stiftung Terra Vecchia vermittelt im Auftrag des Kantons Bern rund 30 solche Betreuungsplätze bei Familien auf dem Land. Vor Weihnachten erhielten sie täglich bis zu vier Anrufe – vor der Pandemie seien es drei pro Woche gewesen, heißt es: „Wir haben ganz viele verzweifelte Beiständinnen oder Mitarbeiter von Sozialdiensten aus der ganzen Schweiz, welche einfach keine Plätze mehr finden. Das habe ich so noch nie erlebt“, wird Jacqueline Bachmann zitiert, die bei Terra Vecchia für die Gastfamilien zuständig ist.
Der Chef der Jugendpsychiatrie des Kantons Bern, Michael Kaess, spricht von „Triage“. Dem Bericht zufolge stehen allein im Kanton Bern mehrere hundert Jugendliche auf der Warteliste der Jugendpsychiatrie, die Wartezeit betrage ein Jahr. (rd)