Psychisch krank im Job:
Hilfe durch den Förderdschungel

Es werden immer mehr Krankentage: Die Deutschen haben noch nie so häufig wegen psychischer Erkrankungen bei der Arbeit gefehlt wie im vergangenen Jahr. Nach einer Vorabauswertung des Gesundheitsreports 2020 der Techniker Krankenkasse (TK), über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten, stieg die Zahl der Versicherten-Fehltage von 2,77 Arbeitsunfähigkeits-Tagen in 1918 und 2,71 Tagen im Jahr 2017 erneut an, und zwar auf 2,89 Tage. Um die Hilfen  für insbesondere psychisch erkrankten Arbeitnehmer bzw. Arbeitssuchende zu verbessern und vor allem zu bündeln, soll in Hamburg im Juli ein neues „Haus für Gesundheit und Arbeit“ eröffnet werden, das durch den  Förderdschungel helfen und Hilfen aus einer Hand bieten soll. Das teilte die Sozialbehörde mit. 

Im dem neuen Haus sollen unter anderem die Stadt, Jobcenter, Arbeitsagentur, Renten- und Krankenversicherungsträger, Leistungsanbieter und weitere Akteure rechtskreisübergreifend zusammen arbeiten. Zielgruppe sind sowohl Erwerbstätige, denen aufgrund einer Arbeitsunfähigkeit eine Erwerbsminderung droht, als auch Arbeitssuchende, die ihren Job aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen verloren haben. Durch ein Fallmanagement und durchgehende Beratung sollen Betroffene von Beginn an begleitet. Neu  ist, dass nicht erst Kostenträgerschaften geklärt werden, bevor der Zugang zu einer Leistung möglich wird – sondern unabhängig von den Zuständigkeiten zunächst der Bedarf erhoben und dann die Kostenübernahme vorgeklärt wird.

Elf Millionen Euro stellt der Bund bis 2024 für das Pilotprojekt zur Verfügung, das am 1. Juli in Altona starten soll. Dafür werden 27,5 neue Stellen geschaffen, so das Abendblatt. Die Koordination soll das Jobcenter übernehmen. (rd)