Pendeln stresst –
je weiter, desto mehr!

Mit der Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort steigt bei Pendlern die Wahrscheinlichkeit für eine psychische Erkrankung. Das ist das Ergebnis einer Fehlzeitenanalyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Betroffen sind offenbar insbesondere Wochenendpendler, die sehr weite Strecken fahren. Die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen liegen bei Arbeitnehmern, die mindestens 500 Kilometer zum Arbeitsplatz pendeln, um 15 Prozent höher als bei denjenigen, die maximal zehn Kilometer Wegstrecke zurücklegen müssen. „Lange Fahrstrecken zum Arbeitsort belasten die Psyche. Wird die Distanz zum Arbeitsort durch einen Wohnortwechsel verkürzt, kann die relative Wahrscheinlichkeit von Fehltagen aufgrund einer psychischen Erkrankung um bis zu 84 Prozent reduziert werden“, so Helmut Schröder, Stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

10,6 Prozent der über 13 Millionen erwerbstätigen AOK-Mitglieder wiesen im vergangenen Jahr einen Arbeitsweg von mehr als 50 Kilometern auf. Bei knapp 58 Prozent lagen Wohn- und Arbeitsplatz bis zu zehn Kilometer auseinander.
Nicht nur die Anzahl der Krankschreibungen, auch die durchschnittlichen Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen stiegen im Zusammenhang mit dem Umfang der Pendelstrecken. Treiber sei dabei die Diagnose „Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen“ (ICD F43). Hierunter fallen depressive Verstimmungen, Ängste, Sorgen und das Gefühl, mit den alltäglichen Gegebenheiten nicht zurechtzukommen.

Vollständige Pressemitteilung unter:
https://www.wido.de/aktuelles/aktuell/meldungakt/artikel/fernpendeln-belastet-die-psyche.html