Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Röhrig, hat sich anlässlich des heutigen „Safer Internet Day“ besorgt über den fehlenden Kinder- und Jugendschutz im Netz geäußert. „Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche verändert sich durch die digitalen Medien fundamental. Immer mehr Minderjährige erleiden sexuelle Übergriffe durch Cybergrooming, durch die Erpressung und Bloßstellung im Zusammenhang mit Sexting und durch die ungewollte Konfrontation mit Pornografie und Exhibitionismus”, sagte er. Rörig begrüßt den Vorstoß der möglichen Großkoalitionäre, das Jugendmedienschutzrecht zu reformieren und den Kinder- und Jugendschutz zu stärken. 0,5 Prozent des für den Digitalpakt vorgesehen Budgets sollte laut Rörig in den digitalen Kinder- und Jugendschutz investiert werden. Von den Internet-Unternehmen fordert er: wirksame Zugangsbeschränkungen und Identifikationsverfahren, realistische Alterskennzeichnungen, leicht sichtbare und niedrigschwellige Beschwerde-möglichkeiten für Kinder und Jugendliche sowie kinder- und jugendschutzgerechte Grundkonfigurationen. „Es ist nicht hinnehmbar, dass sich beispielsweise ein Jugendlicher, der ungewollt mit Pornografie konfrontiert wird und diese melden möchte, keine oder nur sehr versteckte Hinweise zu Hilfe- und Meldeangeboten findet”, so Rörig, der zudem auf sein Programm JETZT HANDELN zur Bekämpfung von sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche weist (https://beauftragter-missbrauch.de/jetzt-handeln).
Die Techniker Krankenkasse Landesvertretung Hamburg sowie SUCHT.HAMBURG haben am „Safer Internet Day“ eine neue Online-Plattform frei geschaltet, die Hilfen zum Thema Internetabhängigkeit bietet: www.webfehler-hamburg.de. Am heutigen 6. Februar gibt es neben einem Gruppenchat für Eltern um 20:30 Uhr auch offene Termine für eine 1:1 Sprechstunde.