Kriegt er den „Goldenen Bären” oder nicht? Gemeint ist Fatih Akin, dessen mit Spannung erwartete Romanverfilmung von Heinz Strunks „Der Goldene Handschuh“ am 9. Februar auf der Berlinale als Wettbewerbsfilm Premiere feiert und am 21. Februar regulär in die Kinos kommt. Darin geht es um den berühmt-berüchtigten Hamburger Serienmörder Fritz Honka, der lange Jahre im Ochsenzoller Maßregelvollzug untergebracht war, wo er als Schumacher tätig war. Dort starb er 1998 auch – 63-jährig und vermutlich an den Folgen seines exzessiven Alkohol- und Nikotinmissbrauchs.
Akin verbrachte zu Recherchezwecken selbst viele viele Stunden in der Kneipe auf Hamburg St. Pauli. Warum er aus Honkas Geschichte einen Horrorfilm machte, erklärt er in der aktuellen „Zeit“ so: „Ich mag keine Folklore. Man hätte den Stoff und das Viertel sehr leicht als etwas Folkloristisches darbieten können … Es gibt andere Elemente, die mich viel mehr interessieren. Die Menschlichkeit, der Horror, die Gewalt, der Alkohol, der Alkoholismus. Das ist doch viel spannender als so eine Heidi-Kabel-Nummer.“
Der Mensch bestehe nunmal aus Licht und Schatten. Auch der Schatten brauche seine Räume, zitiert die „Zeit” weiter: „Und es ist doch irgendwie gesünder für alle, wenn du weißt, wo die Schatten sind. Sonst suchen sie sich neue Winkel, aber dann verstreut über die ganze Stadt“, so der Hamburger Filmemacher, der 2004 mit „Gegen die Wand“ schon einmal einen „Goldenen Bären” in die Hansestadt brachte. Auch in diesem Film spielte Alkohol- und Drogensucht eine Hauptrolle – und schon damals kam das damalige Allgemeine Krankenhaus Ochsenzoll ins Spiel, wo sich die Protagonisten kennenlernen.
Mehr über Honka und die Romanvorlage lesen Sie hier: http://eppendorfer.de/honka-und-der-abgrund/