Er gab sich als Professor aus, machte nur Hausbesuche und profitierte vom akuten Mangel an Angeboten muttersprachlicher Psychotherapie für türkischstämmige Menschen: Ein Mann, der vorgab Familien- und Kinderpsychologe zu sein und keiner war, soll in Hamburg bis zu 20.000 Euro von Klienten kassiert haben, die seiner Inszenierung in sozialen Medien wie Instagram zum Opfer fielen oder von in Vereinsheimen und Moscheen ausgelegten Broschüren das Hochstaplers angelockt wurden. Nach „Abendblatt”-Informationen haben in Hamburg 22 Betroffene Anzeige erstattet. Öffentlich gemacht hatte das Ganze zuerst der Journalist Zafer Özpolatin in der Online-Zeitung „Gazete Hamburg“, nachdem sich eine frühere Patientin von Mehmet Y. an ihn gewandt hatte. Insgesamt hätten sich mehr als 1800 mutmaßliche Betroffene bei ihm gemeldet, sagte Özpolat dem Abendblatt. (rd)