Angesichts der steigenden Zahl von Drogentoten setzt sich das saarländische Gesundheitsministerium für eine restriktivere Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente an Süchtige ein, berichtete die Ärztezeitung online. Laut Staatssekretär Stephan Kolling (CDU) habe die Rechtsmedizin bei den Drogentoten in der Regel Mischkonsum von mehr als fünf verschreibungspflichtigen Medikamenten festgestellt.
Im Saarland spielten dabei Antidepressiva eine deutlich größere Rolle als in den anderen Bundesländern, so der Bericht, demzufolge der Staatssekretär „ein Umdenken im Verschreibungsverhalten” gefordert habe: Bei Doppeldiagnosen sollten die Drogenkonsumenten keine Großpackungen von rezeptpflichtigen Medikamenten erhalten.
In den vergangenen vier Jahren hat sich die Zahl der Drogentoten im Saarland fast vervierfacht. Während es 2014 noch acht Opfer waren, stieg die Zahl der Drogentote 2017 auf 29 Fälle an. Als weiterer Grund dafür wurde in einer von der Landesregierung in Auftrag gegebene Studie genannt, dass der Reinheitsgehalt von Heroin schwanke. (rd)