Datenleck bei App gegen
Depressionen aufgedeckt

Computerfachleute des ehrenamtlichen Kollektivs “zerforschung” haben bei mindestens zwei Gesundheit-Apps massive Sicherheitslücken entdeckt. Das betrifft auch eine Anwendung, die sich an Menschen mit Depressionen richtet. Darüber berichteten zuerst NDR und WDR. Einer der beiden entdeckten Sicherheitslücken betrifft die App “Novego: Depressionen bewältigen“, sie kostet 249 Euro für zwölf Wochen. Wenn ein Nutzer dieser App sich bisher seine eigenen Daten herunterladen wollte, hätte er die Nummer seiner Nutzer-ID so verändern können, dass er an die E-Mail-Adresse und den Nutzernamen anderer Patientinnen und Patienten gelangt wäre, berichtete tagesschau.de . Geschäftsführer Norbert Paas habe versichert, dass man drei Stunden, nachdem das Team von “zerforschung” seine Firma auf die Schwachstelle hingewiesen hatte, die Lücke technisch geschlossen habe. Auch bei der App Cankado, die für Frauen mit Brustkrebs entwickelt wurde, war es möglich, Patientinnendaten abzugreifen. Auch diese Lücke sei laut Herstellerangaben inzwischen geschlossen worden. 

31 digitale Gesundheits-Apps (DiGAs) gibt es mittlerweile, die ÄrtzInnen auf Rezept verordnen können. Viele davon sollen bei psychischen Problemen helfen. Hauptkritikpunkte von Fachleuten sind bisher der fehlende Nutzennachweis. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) müsse die Apps zwar prüfen, bevor sie erstattungsfähig sind. Doch dabei handele es sich laut Tagesschau.de nicht um eine “eigene technische Überprüfung”, sondern nur um eine Prüfung von Unterlagen, die die Hersteller eingereicht haben. (rd)