Ramon ist seit seiner Kindheit von Magersucht betroffen. Dieses Bild wurde in seiner ehemaligen Klinik aufgenommen, Utrecht, 2018. Foto: Mafalda Rakos.
Über ein Jahr lang hat die Fotografin Mafalda Rakoš 11 Männer, darunter einige Trans-Männer, mit Anorexie, Bulimie und Binge Eating Disorder begleitet, fotografiert und zusammen mit dem Journalisten Ruben de Theije interviewt. Ihre Fotoausstellung „A Story to Tell” gewährt Einblicke in die Welt der Betroffenen. Sie wurde am 10. Oktober eröffnet und ist nur noch bis 13. Oktober in Hamburg zu sehen, und zwar jeweils von 10 bis 18 Uhr in der Kulturetage Altona in der Großen Bergstraße 160.
Das bereits mehrfach ausgezeichnete Ausstellungs- und Buchprojekt ist als eine Kooperation zwischen Rakoš und der Beratungsstelle sMUTje/Therapiehilfe e. V. entstanden. Ein Ziel der Ausstellung: Zeigen, dass nicht nur Frauen und Mädchen von Essstörungen betroffen sind. Bei der Vernissage am 10. Oktober waren einige Protagonisten sowie die Künstlerin selbst, Ruben de Theije und Vertreter von sMUTje vor Ort und berichteten vom Entstehungsprozess. Das Projekt wird von der HAG aus Mitteln der Hamburger Gesundheitsbehörde und den Krankenkassen gefördert.
Bis 2018 gab es in Hamburg kein spezialisiertes Beratungsangebot, welches auch betroffenen Männern* eine niedrigschwellige Unterstützung ermöglichte. „Die dadurch konstruierte „Unsichtbarkeit” von Männern* mit Essstörungen verstärkt die Scham und Unsicherheit der Betroffenen, über ihre Erkrankung zu sprechen und erschwert den Zugang zum Hilfesystem“, heißt es in der Pressemitteilung zur Ausstellung.
Diese weist daher explizit auf das seit Mai 2018 existierende Angebot bei sMUTje/Therapiehilfe e.V. “Mann* an Bord”, ein Beratungsangebot für Männer*. Ziel sei es Hemmschwellen abzubauen und Männern* zügig den Zugang zu Behandlungen zu ermöglichen. Das Projekt ist aktuell über Stiftungsgelder finanziert, eine dauerhafte Finanzierung ist nicht gesichert.
Weitere Informationen über sMUTje/Therapiehilfe e. V. unter www.smutje-hh.de
*Trans-, Inter- und Queer-Menschen