Ein Meilenstein in der Neubauphase: der zentrale Speisesaal im Neubau des Klinikums Wahrendorff hat eine künstlerische Lichtkuppel erhalten, Skyspace genannt, die Klinikums-Pressestelle spricht von einem architektonischen „Werk, das das Dach in den Himmelsraum öffnet und so ein Zusammenspiel von natürlichem und künstlichem Licht ermöglicht.“
Verantwortlich für diese Raum-Licht-Konstellation ist der Amerikaner James Turrell aus Arizona. Mit der Kuppel des Klinikums Wahrendorff habe der Künstler „eine einzigartige ortsspezifische Installation gestaltet“. Seit Beginn seines künstlerischen Schaffens widme sich Turrell der Auseinandersetzung mit den vielfältigen Erscheinungsformen von Licht und begeistere damit Menschen aus allen Erdteilen und Gesellschaftsschichten. „Licht wird von ihm generell als Medium verstanden, dank dessen die Welt erst sichtbar wird. Und er betont dann auch stets, dass seine einzigartige Kunst in seinen raumgreifenden Installationen am ehesten als ,Kunst der Wahrnehmung’ bezeichnet werden kann (,Perceptual Art’)“, heißt es weiter.
„Abgestimmt auf die besonderen Bedürfnisse von Psychiatrie und Psychosomatik und die Anforderungen des zentralen Speisesaals hat Turrell ein Lichtkonzept geschaffen, das das Erleben von Kunst intensiv mit der therapeutischen Wirkung von Licht, Farben und Raum verbindet“, sagt dazu Dr. Marc Ziegenbein, Ärztlicher Direktor und Chefarzt am Klinikum Wahrendorff. Licht und Farben seien relevante Sinneswahrnehmungen, die sich sowohl auf körperliche und psychische Gesundheit auswirken. Ein gezielter Einsatz von Licht und Farbe in der Gestaltung des therapeutischen Umfelds könne unter anderem dazu beitragen, das persönliche Wohlempfinden zu steigern, den inneren Antrieb zu regulieren, die Schlafqualität und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen, einen natürlichen Schlaf-Rhythmus herzustellen, ein gesundes Essverhalten zu entwickeln, die Achtsamkeit zu sensibilisieren, Interaktionen und soziale Kontakte zu stärken.
Das hier gezeigte Kuppelbild ist eine Installationsansicht von 2013. Damals widmeten das LACMA in Los Angeles und das Solomon R. Guggenheim Museum in New York dem Künstler einmalige Einzelausstellungen. Turrell hatte für diese Schau Frank Lloyd Wrights berühmte Rotunde des Guggenheim mittels einer aufwändigen Konstruktion in einen seiner bisher grössten „Wahrnehmungsräume” verwandelt. Das Werk im Klinikum bezieht sich auf diese Installation. (Quelle: Klinikum Wahrendorff)