Kaum Veränderung
beim Cannabis-Konsum

Der Cannabis-Konsum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat sich nach der teilweisen Legalisierung der Droge nur wenig verändert. Das zeigt die am Dienstag veröffentlichte „Drogenaffinitätsstudie 2025“ des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit. Demnach stieg zwar der Anteil von Männern zwischen 18 und 25 Jahren, die in den zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis konsumiert hatten, von 26,9 Prozent im Jahr 2023 auf 31,6 Prozent im Jahr 2025. Allerdings habe sich damit ein langfristiger Trend fortgesetzt, erklärte das Institut. In allen anderen befragten Bevölkerungsgruppen seien die Konsumveränderungen statistisch nicht signifikant gewesen.

Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, die frühere Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, befragt junge Menschen in Deutschland seit mehr als 50 Jahren regelmäßig zu ihrem Drogenkonsum. Für die neuste Erhebung wurden von April bis Juli insgesamt 7.001 junge Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren befragt. Die Vorläuferstudie war zwischen April und Juni 2023 erfolgt. Seit April 2024 sind Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland teilweise legal.

Laut der Umfrage sank der Anteil der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren, der in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert hat, von 6,7 Prozent im Jahre 2023 auf 6,1 Prozent in diesem Jahr. Das ist den Angaben nach statistisch nicht signifikant.

Bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren stieg die sogenannte Zwölf-Monats-Prävalenz zwischen 2023 und 2025 von 23,3 auf 25,6 Prozent, wie es weiter hieß. Signifikant sei hier aber nur der Anstieg bei den jungen Männern gewesen, bei jungen Frauen habe es keine nennenswerte Veränderung gegeben. Sie konsumieren der Erhebung zufolge generell deutlich seltener Cannabis als ihre männlichen Altersgenossen. Im laufenden Jahr habe die Zwölf-Monats-Prävalenz bei 18,8 Prozent gelegen.

Kaum Veränderungen gab es laut der Studie auch beim problematischen Cannabis-Konsum. Dieser wird über mehrere Fragen erschlossen. Zum Beispiel sollen die Teilnehmenden angeben, ob in den vergangenen zwölf Monaten der Versuch misslungen sei, mit dem Konsum aufzuhören. Unter denjenigen, die grundsätzlich Cannabis nutzen, zeigten bei der jüngsten Befragung 10,7 Prozent der Jugendlichen und 13,2 Prozent der jungen Erwachsenen einen problematischen Konsum. Einen relevanten Unterschied zu 2023 gab es demnach nicht.

Der kommissarische Leiter des Bundesinstituts, Johannes Nießen, erklärte, der Konsum müsse aufmerksam beobachtet werden. „Denn für junge Menschen ist Cannabis besonders gesundheitsschädlich: Der Konsum kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen, zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen und die Gesundheit langfristig gefährden.“ Es sei daher weiterhin nötig, junge Menschen umfassend über die Risiken aufzuklären und „niedrigschwellige Hilfsangebote“ zu machen.

epd