Migrationsdebatte: Verbände rufen
zu Zurückhaltung auf

Verbände des Gesundheitswesens warnen vor Auswirkungen der aktuellen Migrationsdebatte auf Medizin, Psychotherapie und Pflege. Das Gesundheitssystem sei geprägt von Internationalität und kultureller Vielfalt, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Aufruf von sieben Verbänden, darunter die Bundesärztekammer, die Deutsche Krankenhausgesellschaft, der Deutsche Pflegerat und die Bundespsychotherapeutenkammer.
Die Verbände sähen es „mit großer Sorge“, dass derzeit nichtdeutsches Fachpersonal im Gesundheitswesen zutiefst verunsichert werde durch Schlagworte wie Remigration und Massenabschiebungen. Einige der Beschäftigten würden bereits darüber nachdenken, anderswo in Europa zu arbeiten.
Rund 15 Prozent der Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachpersonen in Deutschland hätten eine ausländische Staatsbürgerschaft, hieß es. Besonders auf dem Land sei deren Anteil besonders hoch. „In vielen Teilen Deutschlands wäre die Versorgung ohne diese Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland akut gefährdet“, betonen die Verbände. Für eine gelingende Integration sei eine offene Kultur Grundvoraussetzung. (epd)