Die wirtschaftliche Lage der psychiatrischen und psychosomatischen Einrichtungen in Deutschland bleibt kritisch. Laut dem aktuellen Psychiatrie Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) beurteilen nur 17 Prozent der psychiatrischen und psychosomatischen Fachkliniken sowie 10 Prozent der psychiatrischen Fachabteilungen in Allgemeinkrankenhäusern ihre finanzielle Situation positiv. Für das Jahr 2024 erwarten die Einrichtungen mehrheitlich eine Verschlechterung der Lage, hauptsächlich aufgrund steigender Sach- und Personalkosten, die nicht durch Erträge gedeckt werden können.
Die Umsetzung der Psychiatrie und Psychosomatik-Richtlinie (PPP-RL) bereite vielen Krankenhäusern Schwierigkeiten. Im Jahr 2023 konnten die Mindestvorgaben der Richtlinie in keiner Berufsgruppe in jedem Quartal erfüllt werden. Am geringsten fiel der Erfüllungsgrad bei der Pflege aus (44 Prozent). Am höchsten war er bei den Psychotherapeuten (83 Prozent). Insbesondere der Fachkräftemangel und unzureichende Anrechnungsregeln von Fach- und Hilfskräften werden als Haupthindernisse genannt. Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender des DKG, fordert von der Politik eine effektive Entbürokratisierung und flexiblere Personaleinsätze, um die Patientenversorgung in der Psychiatrie sicherzustellen.
Die Ergebnisse des Psychiatrie Barometers 2023/2024 basieren auf einer Befragung von insgesamt 272 Einrichtungen, darunter psychiatrische und psychosomatische Fachkrankenhäuser sowie Allgemeinkrankenhäuser mit entsprechenden Fachabteilungen. Die Befragung fand von Dezember 2023 bis März 2024 statt. (rd)