Bei Werder Bremens Mittelfeldspieler Niklas Schmidt haben Depressionen Suizidgedanken aufkommen lassen. „Irgendwann hast du dann keine Kraft mehr und stellst dir die Frage: Wozu noch?“, sagte der 25-jährige Fußballprofi in einem Interview für die neueste Ausgabe des Hamburger Nachrichtenmagazins „Spiegel“. Der Sportler dankte in dem Gespräch seiner Freundin, seiner Familie und dem Verein für die Hilfe bei der Bewältigung seiner Krankheit.
Auf die Frage, ob es bei den Gedanken auch um das Weiterleben gegangen sei, antwortete Schmidt: „Diese Frage war tatsächlich kurz da, ja. Meine Freundin hat das sofort mitbekommen und mir gesagt, ich solle mir helfen lassen.“ Laut Schmidt sei sein großes Glück in dieser Phase gewesen, mit seiner Freundin, der Familie und auch beim SV Werder Bremen wichtige Bezugspersonen um sich gehabt zu haben: „So konnte ich in meinem schlimmsten Down einfach alles rauslassen.“
Im Oktober des vergangenen Jahres habe er gespürt: „Mein Kopf ist so voll, ich kann nicht mehr spielen.“ Er sei dann zu seinem Trainer Ole Werner in die Trainerkabine gegangen und habe ihm gesagt: „Ich schaffe es nicht mehr.“
Schmidt trifft sich dem „Spiegel“ zufolge einmal in der Woche mit einem Psychologen. Er kämpft noch immer mit den Auswirkungen der Krankheit. Dies sei ihm auch nach dem 3:0-Erfolg gegen den VfL Bochum im Februar bewusst geworden, bei dem Schmidt ein Tor gelang. „Als wir vor der Fankurve standen und später in der Kabine saßen, fühlte ich bei der Freude eine innere Bremse. Als würde mein Ich das Glücksgefühl nur bis zu einem bestimmten Grad zulassen.“ (epd)